Um noch einmal das Thema aufzugreifen: Natürlich kann man heutzutage Angst bekommen, wenn man sich in der Welt umsieht. Irgendwie ist gerade alles wieder einmal höchst beunruhigend. Die Presse tut ein Übriges, um diese Stimmung anzuheizen und alles was wir wissen, wissen wir nicht, weil wir es selber sehen, sondern weil es die Medien berichten. Es schein im Interesse gewisser Gruppen zu sein, dass wir alle immer in einem Zustand der Ungewissheit und Unsicherheit sind. Seien es gelogene Berichte über Plünderungen, sei es die beständige Drohung mit der Islamisierung des Abendlandes oder sei es ein paar Wochen vorher, die höchst einseitige Berichterstattung über die Degradierung Griechenlands zu einer Kolonie der Europäischen Finanzoligarchie. Die Presseorgane sind zum Großteil im Besitz dieser Finanzoligarchie und sie werden in erster Linie nicht zur objektiven Informierung der Bevölkerung eingesetzt. Je nach Bedarf werden, speziell in Österreich, wichtige Informationen einfach unterschlagen oder es wird derart tendenziös berichtet, dass Unsicherheit und Angst geschürt werden. Siehe den Bericht der Kronenzeitung über Plünderungen durch Flüchtlinge, der frei erfunden war. Verängstige Menschen lassen sich leichter regieren. Sie sind eher bereit harte Maßnahmen, gegen wen auch immer, zu tolerieren, wenn man ihnen vorher eingeredet hat, dass sie selber auch in Gefahr geraten könnten.
Das ist die eine Seite. Dem gegenüber stehen tausende Menschen in ganz Europa, die die Not der Mitmenschen wahrnehmen. Da ist der Gastwirt in Hartkirchen, der einer Familie eine Wohnung kostenlos zur Verfügung stellt und die Mühen die damit verbunden sind, auf sich nimmt und auch noch für deren Mahlzeiten aufkommt. Einfach so, weil er die Notwendigkeit sieht. Da ist der Schuldirektor und seine Lehrer aus Dachsberg, die den Unterricht für junge Afghanen organisieren. Da sind ein paar tausend Polizisten und Bundesheerangehörige, die an den Grenzen professionell agieren und die trotz Überstunden und Dauerdienst menschlich handeln. Da sind Studenten in Wien, die für Asylanten sorgen und für sie Behördengänge machen oder rechtliche Unterstützung organisieren. Da sind einerseits Private, andererseits Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz und Caritas, die ehrenamtlich helfen. Da sind Asylanten die als Dolmetscher einspringen, und selber am Bahnhof übernachten um jederzeit zur Verfügung zu stehen. Da sind die vielen Österreicher, Deutschen, Griechen, Slovenen, Türken, Ungarn etc. die nicht lange fragen, sondern im Sinne der Selbstermächtigung sich ungefragt einmischen und helfen oder Hilfe finanzieren. Wenn es diese Leute, die den Großteil der Bevölkerung ausmachen, die Vernünftigen, die sich nicht erschrecken oder einschüchtern lassen nicht gäbe, würde kein Staat funktionieren, geschweige denn eine Situation wie diese, gemeistert werden.