Star Wars

 rechtFilmkritik an dieser Stelle? Warum nicht? Nicht jeder hat Zeit fürs  Kino. Also Star Wars hat in den ersten 14 Tagen, seit es in die Kinos kam eine Milliarde Dollar eingespielt, das alleine ist ein Grund, sich den Film anzusehen. Noch dazu in der kompetentesten Begleitung, die man sich vorstellen kann, nämlich einer Drehbuchautorin und zweier Physiker. Noch dazu in 3D, noch dazu genau so wie früher. Also die Handlung ist immer die gleiche, man kennt alles und weiß sofort: Das ist der Todesstern. Und da drinnen sind die Schurken wieder am Dunkle Seite der Macht spielen und Böses tun und wollen sich das unendliche Universum untertan machen.   Da ist Chewbacca der Wookiee, dessen Stimme immer ein wenig an sterbendes Schwarzwild erinnert, ein schöne Sternenprinzessin etc.  Die Entwicklung der Dramaturgie und der Charaktere ist absolut vorhersehbar. Nur, dass diesmal Han Solo (Harrison Ford) in die ewigen Sternenwelten eingeht. Wenn’s wahr ist und er nicht im nächsten Teil der Trilogie, die zwangsläufig folgen wird, wieder aufersteht. Ansonsten, unendlich viel Gefahr und unendlich viele Logikfehler. Man hat geradezu das Gefühl, die Macher müssen damit leben, ein Drehbuch zu verfilmen, dass von einem geistig retardierten 11 Jährigen, mit gerade erwachendem Sexualtrieb, gehemmt durch amerikanischer Prüderie, geschrieben wurde. Allerdings, alles ein wenig aufwendiger als die früheren Teile. Optisch sehr ansprechend ohne Frage. Was mich aber fasziniert – einer der Physiker hat mich darauf gebracht – und ich kann es mir beim besten Willen nicht verkneifen, das zu erzählen: Die Geschichte erinnert irgendwie an die wechselhaften Schicksale der österreichischen Volkspartei. Wenn Sie es gesehen haben, Sie werden mir recht geben. Nicht nur, dass bis auf die Stormtrooper alle schwarz sind. (Die Analogie ist natürlich zwingend) Ganz im Vordergrund der Handlung steht auf der dunklen Seite der Macht  diesmal ein junger Mann. Er ist der Sohn Han Solos, also eines Guten, und hat irgendwann die Partei gewechselt ( kennen wir das ?). Er erinnert mit seinen gewaltig abstehenden Ohren frappant an den jungen ÖVP- Vorposten im Außenministerium. Allerdings steht ihm statt einem Geilomobil ein ganzes Raumgeschwader zur Verfügung. Ja, dann gibt es noch einen  kleinen und lustigen Androiden – BB-8 heißt er. Auf amerikanisch: BeBe eight. Ich habe ihn deshalb heimlich  für mich lautmalerisch Pepi  getauft. Er hüpft immer hinten nach und  erinnert mich entfernt an einen Landeshauptmann. Dahinter, der Anführer der Ersten Ordnung (frei übersetzt, der Bundesparteiobmann) – Snoke. Eine geisterhafte Erscheinung, das Böse schlechthin – ein alter verbohrter und vom verzehrenden Klammern an die Macht wütend und hässlich gewordener Greis, der mit immer weniger Überzeugung zum (Wahl)Kampf aufruft. Man hat das Gefühl, die alten Ideale und der Glaube dienen zwar noch als Fassade nach außen, sind in Wirklichkeit aber lange vergessen. Es geht ihm nur mehr um Macht und darum, den anderen seinen Willen aufzuzwingen. Und das versucht er mit viel Hokuspokus und seinem beständigen Gefasel von der Macht und der Bedeutung seiner Mission zu verschleiern. Die Ansprache an die Truppen, die sein General hält, wirkt aufgesetzt und übertrieben theatralisch, den auch der General weiß, das Ende naht. Augenscheinlich wird, dass keiner auf der dunklen Seite der Macht mit besonderer Kompetenz  gesegnet ist. Weder der General, noch Snoke noch der junge Hoffnungsträger scheinen zur geistigen Elite ihrer Kultur zu gehören. Eher scheinen sie untereinander zerstritten und jeder will zumindest einen kleinen Teil der Macht für sich allein. Der Todesstern ist so schlecht organisiert, dass man mit Leichtigkeit über die Sanitäranlagen (sic!) ins Innerste, nämlich dorthin, wo der Generator für die Todesstrahlen steht, eindringen kann. Und es kommt  wie es kommen muss…..                                                               Letztendlich verlässt man das Kino mit dem Gefühl, dass die Tage des Bundesparteiobmannes zu recht gezählt sind. Soviel Inkompetenz und organisatorische Schwäche muss bestraft werden.

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