Kennen Sie das: Ein Traum, so zäh, als würde man in einem Becken mit Melasse schwimmen, zieht sich durch einen unerquicklichen Schlaf. Zuvor drei Mal aus dem Schlaf gerissen von einem unserer Kater, der das Fensterbrett im Schlafzimmerfenster als Beobachtungsposten okkupiert hat. Von dort hat er ein waches Auge auf die nächtlichen Geschehnisse im Garten, eine Art UNHCR- Katzen – Mission, die ihn meist gegen drei Uhr früh dort beschäftigt. Ich weiß nicht was es ist, aber irgendetwas scheint ihn immer wieder zu irritieren, dann versucht er, das nachtgraue Bild mit den Pfoten von der Fensterscheibe zu kratzen. Das weckt mich auf. Wieder eingeschlafen, finde ich mich in der seltsamen und beunruhigenden Situation, dass ich die Matura nachmachen muss. Und jemand sagt mir, dass die Prüfer besonders streng sind, also kaum eine Chance besteht, positiv abzuschließen. Und so geht das weiter, ohne dass eine Lösung in Sicht ist. Aber dann – welch erstaunliche Leistung des Unterbewussten – mir fällt ein, dass ich ja schon vor langer Zeit mein Studium abgeschlossen habe, was voraussetzt, dass ich die Matura schon vorher bestanden haben muss. Langsam legt sich die Beklemmung, als mir die verquere Logik bewusst wird. Eigentlich wundert es einen, dass man nach 40 Jahren noch Alpträume von der Reifeprüfung hat, obwohl das im Nachhinein gesehen nichts Besonderes war. Andererseits bin ich dankbar dafür, dass mir nicht Donald Trump als Nachtmahr erscheint oder H.C. Strache mit aufgedunsenem Gesicht und Fangzähnen wie ein Vampir und mir was vom Wiener Blut in meine Träume flüstert. Oder gar Norbert Hofer in Begleitung eines Engels mit Flammenschwert und sagt: „Ich bin bei Dir!“ oder „Du wirst dich noch wundern…..“