Dass sich manche Leute in Österreich nicht mehr sicher fühlen, beginne ich langsam zu begreifen. Die Frage ist nur, vor wem man sich mehr fürchten muss, vor dem Islamischen Terror oder vor den hysterischen rechtsextremen Waffennarren oder vor denen, die uns vor den einen wie den anderen schützen sollen. Da wird in Deutschland ein Bundeswehrsoldat verhaftet, der offensichtlich mit seiner fremdenfeindlichen Gesinnung nicht hinter dem Berg hält und höchst umtriebig Vorbereitungen für ein Gewaltverbrechen trifft. Das Erstaunliche, er wurde in Österreich auch schon verhaftet, als er eine geladene Pistole, die er im Flughafen Schwechat versteckt hatte, abholen wollte. Er wurde aber umgehend wieder freigelassen, was ein wenig verwundert. Was muss sich der zuständige österreichische Beamte – nennen wir ihn einmal Max – gedacht haben, als der Fall auf seinen Tisch gelandet ist? Jemand versteckt im Flughafengebäude eine Waffe. In Zeiten wie diesen würde ich nicht davon ausgehen, dass er sie irrtümlich eingesteckt hatte, als er einen Flug in den Urlaub antreten wollte und sie schnell mal vor dem Boarding nach Malorca in Sicherheit gebracht hat. Ich würde auch hellhörig werden wenn ich bei der Einvernahme erführe, dass er Soldat ist. Aber Max ist das alles offensichtlich nicht verdächtig vorgekommen. Max hat den Mann nicht als Sicherheitsrisiko eingeschätzt und gleich wieder gehen lassen. Wahrscheinlich kennt Max die Problematik mit der vergessenen Pistole im Hosenbund die man dann auf dem Flughafen irgendwie loswerden muss selber. Sehr interessant. Der Bundeswehrsoldat ist in Deutschland darüberhinaus als Syrischer Flüchtling registriert. Obwohl er kein Wort arabisch spricht ist er damit durchgekommen und hat sogar neben einem bezuschussten Quartier eine monatliche finanzielle Zuwendung vom deutschen Staat bekommen. Was muss sich der deutsche Beamte – nennen wir ihn einmal Moritz – wohl gedacht haben, als er ihm den Status eines Flüchtlings zugestand. Hat sich Moritz gedacht, dass er es hier mit einem ausserordentlichen Fall von sofort geglückter Integration zu tun hat? Ein Mann der schon perfekt deutsch spricht und in der kurzen Zeit seit der Ankunft sein Arabisch verlernt hat, obendrein schon wie ein Deutscher aussieht und die deutschen Sitten und Gebräuche aus dem FF kennt ist natürlich der Idealfall. So einer würde vielleicht sogar bei der FPÖ oder der AfD als Musterbeispiel gelungener Integration Akzeptanz finden. Eine höchst eigenartige Geschichte, die ein abenteuerliches Maß an Unzuverlässigkeit vermuten lässt. Bin schon gespannt wie Max und Moritz sich verantworten werden und ob die Witwe Bolte oder der Lehrer Lämpel die Schuld an der Sache trägt.