Es ist schon schön, wenn man sich als Österreicher wieder einmal so richtig selbstbewusst freuen kann. Wenn die russische Presse über den Besuch von Sebastian Kurz bei Putin berichtet und das Neue VolksPlatt jubiliert, dass die russische Boulevardgazette Moskowski Komsomolez ihn als Wunderkanzler bezeichnet hat. In Russland sind junge Politiker in verantwortlicher Position eine Seltenheit. Schon bei der Wahl im Herbst 2017 war das Alter Gegenstand aufgeregter Berichte über den „weltjüngsten Kanzler“. Die Boulevard-Zeitung Komsomolskaja Prawda stellte damals verwundert fest, dass der erfolgreiche Politiker nicht einmal einen Hochschulabschluss habe. Jetzt kommt er Putin vor der Wahl gelegen, weil er damit zeigen kann, dass die Sanktionen doch nicht von allen befürwortet werden. Und die ÖVP Parteizeitungen überschlagen sich auf skurrile Weise. Gleich über dem hymnischen Artikel – und das finde ich besonders lustig – in Balkenlettern, der nächste Quotenhit: Kurz beim Papst. Da werden die Leute, wenn sie die die Bilder der Hofberichterstattung sehen wohl sagen: Sag mal wer ist eigentlich der ältere Herr mit der komischen Kopfbedeckung neben dem Sebastian.