Der Balkan, war in meiner Jugend das Synonym für Korruption, Nepotismus und halbwegs schlechte Lebensverhältnisse. Wenn jemand sagte: „Hier geht es zu wie am Balkan“, dann meinte er damit das Gegenteil einer preußischen Ordnung. Dass der Balkan eine nicht ganz genau definierte Umschreibung für Südosteuropa ist und der Name vom Balkangebirge in Bulgarien abgeleitet ist und welche Länder zum Balkan zählen, wissen heute selbst die meisten Maturanten nicht. Aber der mit Vorurteilen belastete Begriff lässt sich immer noch gut verwenden, um Aversionen zu erzeugen. Somit ist der Begriff B a l k a n r o u t e, der in Österreich das wesentliche Element des Regierungsprogrammes darstellt, allgegenwärtig. Jetzt ist die ÖVFPÖ darauf gekommen, dass, nachdem die alte Balkanroute ja heldenhaft geschlossen wurde, eine neue B a l k a n r o u t e im entstehen ist und sofort, aber wirklich sofort, etwas geschehen muss.Gefahr in Verzug, sapperlot auch, die müssen wir schließen, am besten mit berittenen Polzisten, damit die Leute was zu schauen haben und während sie schauen, beschließen wir mal ein paar Gesetze für unser Klientel. Zum Beispiel, dass Immobilienfirmen in Zukunft keine Grunderwerbssteuer zahlen müssen, oder wenn jemand 500 Angestellte illegal beschäftigt nur einmal Strafe ( ca 800 Euro ) fällig wird. Ja, und Schiedsgerichte, die unabhängig von der österreichischen Justiz für Großkonzerne tätig werden, geben wir freie Hand und die 60 Stunden Woche……, und das Sozialfürsorgesystem bauen wir ein wenig um und ab….
Es hat immer schon geheißen: Der Balkan beginnt in Wien. Derzeit ohne jeden Zweifel.