In die Landesverfassung soll also nun auf Wunsch der FPÖ die Heimatliebe geschrieben werden. Vielleicht könnte man ja gleich die Landeshymne in die Verfassung reinschreiben: Hoamatland, Hoamatland i han di so gern…, da wär das schon auf den Punkt gebracht. Brauchtumspflege soll ebenfalls eine Teil der Landesverfassung werden. Aber was gehört da jetzt dazu? Schuhplattln und Maibaumkraxln? Musikkapellen, Trachtengruppen, das ostmärkische Volkslied? Der Muttertag, der Weihnachtsbaum, Halloween? Oder, was immer beliebter wird, Transfer und Aneignung von Brauchtum aus anderen Bundesländern – ideologisch überfrachtete Heimatromantik aus anderen Gauen. So gibt es ja schon eine Anzahl von Perchtengruppen in Gegenden in denen es vorher nie welche gegeben hat, die aber trotzdem so tun als wäre das bodenstänsdiges Brauchtum. Und Schützenvereine, die ursprünglich in Tirol als Fortsetzung der Verbände der Tiroler Bauernsoldaten gegen die Franzosen, in die Landesromantik eingingen, wachsen in Oberösterreich wie Schwammerl aus dem Boden. Interessant, dass dort in den Führungsriegen, fast immer FPÖ-Schützen sitzen. Letzendlich wäre auch der traditionelle Begriff Oberdonau wieder zu überlegen und Gauleiter statt Landeshauptmann.