Casino Royal

Ein Pokerrunde in einem Hotel in Montenegro . Grelles Licht fällt auf den Tisch, auf dem die Spielkarten liegen. Die Gesichter der Männer, die um den Tisch sitzen, sind im Schatten. Ein ungarischer Kellner mit dem Namen Victor wieselt herum und stellt Drinks vor die Gäste.Der Croupier, ein schmächtiger blasser Jüngling mit weichen Gesichtszügen und abstehenden Ohren teilt gerade Karten aus.

Rodrigo Duterte: (Flüsternd zu Donald Trump, während er mit einem kurzen Nicken zu Mohammed Bin Salman deutet) Wenn der so pokert, wie er mordet, werde ich heute Abend reich. Der Wüstenkacker lässt diesen Journalisten von seiner Leibwache zerfleischen und glaubt, niemand sieht einen Zusammenhang. Schon ein wenig weltfremd diese Saudis. Wenn bei mir ein Journalist verschwindet, war er ein Dealer. Dealer braucht man nicht in Säure auflösen. Es ist ja gut, dass du jetzt Amerika führst und nicht dieser Hurensohn Obama, der mit diesem linken Hurensohn von einem Papst immer Süßholz geraspelt hat. Ich denke wir sind in dieser Hinsicht einer Meinung, das mit den Menschenrechten und der ganze Schwachsinn…

Trump : Rodrigo, meine Freund, natürlich sind wir über Hurensöhne einer Meinung und ich finde auch, das mit dem Umbringen wäre eine gute Idee. Wenn mir wieder mal ein Journalist blöd kommt, lass ich ihm nicht die Akkreditierung fürs Weiße Haus nehmen, sondern ich lass ihn einfach umnieten und verbreite über Breitbart das Gerücht, er war ein homosexueller Dealer der fake stuff gedealt hat und von einem kokainsüchtigen Mexikaner gekillt wurde, weil er ihm an die Nüsse gefasst hat“. Beide kirchern.

Bin Salman merkt, dass Trump und Duderte offensichtlich über ihn tuscheln, versteht aber nicht worum es geht. Er stutzt einen Moment und legt dann 100 000 Dollar auf den Tisch. Kazcynski und Lukaschenko blicken mürrisch auf ihre Karten und sagen fast gleichzeitig: „Ich steige aus“. Trump erhöht um 50 000 Dollar und Putin legt noch einmal 100 000 dazu.“ Will sehen“, sagt er. Erdogan legt ebenfalls 150 000 dazu. Bin Salman gleicht aus und legt seine Karten auf den Tisch. „ Full House“, sagt er triumphierend.

Erdogan, der bis jetzt schweigend über den Rand seiner Karten die Runde beobachtet hat, legt ebenfalls seine Karten auf den Tisch: „Tut mir leid Mohammed, ich habe immer 4 Asse“. Er legt einen Ass Poker auf den Tisch und streicht wortlos das Geld ein. Dann winkt er Victor, der dienstbeflissen herbei eilt. „Bring mir einen doppelten Whisky, einen Illiberal single Malt“!

“Aber natürlich“, sagt Victor lächelnd, „Illiberal ist särr gute Wahl“.

Lukaschenko schaut misstrauisch auf den Croupier. „Na gib schon neue Karten, du Habsburger. Aber ich schau dir auf die Finger. Ich hab das Gefühl, Putin kriegt von dir immer ein besseres Blatt“.
„Man merkt, dass sie ein Diktator sind“, sagt der Croupier indigniert und gibt Putin Karten.
„Lieber Diktator als schwul“, sagt Lukaschenko, während er misstrauisch beobachtet, wie Putin sein Blatt in Augenschein nimmt. „Ich bin wenigstens ein richtiger Diktator sagt er mit einem abfälligen Kopfnicken zu Putin.

Putin:„Aber du bist einer von der altmodischen Art. Unsere früheren Parteivorsitzenden gewannen ihre Abstimmungen auch regelmäßig mit 99 Prozent der Stimmen. Ich beschränke mich auf 70 Prozent. Gute Diktatur, moderne Diktatur. Es ist immer besser Wahlen zu gewinnen, und mit 70 % hat man sicher gewonnen und alle glauben es. Ich kann dich dabei ein wenig unterstützen. Frag Donald, er hat auch bei mir gelernt“.

(Erdogan: „Tut mir leid, Rodrigo, 4 Asse.)

Trump: „Lass uns von was anderem Reden Vladimir? Äh, wie entwickelt sich eigentlich Polen? Jaroslav wirkt ein wenig verhärmt, findest du nicht auch? Entweder er hat Sorgen mit seinen Richtern oder er hat schlechte Karten, ha ha ha“.

Putin: ( mit Blick auf Kaczynski, der ihm gegenüber sitzt.)„Polen entwickelt sich langsam auch zu einer Diktatur. Aber Jaroslav muss erst noch ein paar Grundrechte beseitigen, bevor er ein richtiger Diktator wird. Wie es bei einem Kirchenstaat halt so ist, da sind Tausend Jahre wie ein Tag…“

Katschinsky: „Das sagt einer, der so eifrig in der Kirche sitzt und Kreuzzeichen macht, dass ich mir ein paarmal gedacht habe du küsst den Popen jetzt auch noch den Arsch“.
Putin : „Nun, ich benutze die Religion für meine Zwecke, bei dir ist es möglicherweise umgekehrt“.

Erdogan mischt sich ein: „Bei mir ist es umgekehrt umgekehrt“.

Putin: „Was soll das jetzt heißen“?

Erdogan : „Es soll heißen, dass es bei mir umgekehrt umgekehrt ist“. Putin zuckt mit den Achseln und schaut etwas verständnislos zu Nasarbajew, der neben ihm sitzt.

Nasarbajew: (neigt sich zu Putin) „Ich glaube er meint, dass er die Religion benutzt und die Religion ihn benutzt und dass er dieses gegenseitige Benutzen kontrolliert, ich mach das nämlich genau so. Die Saudis machen es so, die Mullahs in Persien machen es so…“

Putin: „Das hab ich mir schon gedacht, als du dich zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen hast lassen. Und das mit der lebenslangen Immunität für dich und deine Angehörigen – cool! Wie geht es übrigens deiner Tochter, haben sie und ihre Freunde schon ein paar Milliarden beiseite gebracht“?

Nasarbajew: „Hm, du weißt ja, für meine Freunde alles für meine Feinde das Gesetz. Ich bin sicher, das mit der lebenslangen Präsidentschaft kommt bei dir auch noch. Davon abgesehen, meiner Tochter geht es ausgezeichnet seit sie geschieden ist. Sie kümmert sich um die Presse und das ist gut so“.

Putin: „Und dieser Alijev, dein ehemaliger Schwiegersohn“?

(Erdogan: Tut mir leid Donald, 4 Asse.)

Nasarbajew: „Leider leider, der hat sich in Wien unter ungeklärten Umständen das Leben genommen. Die Österreicher sind, ein nettes Volk, sehr gefällig, hilfsbereit, aber sie konnten es auch nicht aufklären. Natürlich gibt es immer wen, der gleich von Mord redet. Alles böswillige Verleumdung. Ich hab in Österreich ein paar Freunde…, Bartenstein, Gusenbauer…“

Putin: „Die hab ich auch, Strache, Gudenus und die Außenministerin, die liegt mir zu Füssen. Aber gib es zu, du hast da schon ein wenig nachgeholfen“.

Nasarbajew: „Keine Pauschalverdächtigungen ohne Beweise bitteschön. Ich würde das mal so sagen: Ich kenne Leute, die leben lieber in meiner Diktatur als in deiner, da wissen sie, dass sie ins Gras beißen, wenn sie mich kritisieren. Bei dir herrscht eine gewisse Unsicherheit“.

Putin: „Na, na, was ist mit Sergej Skripal und Alexander Litwinenko? Vergessen? Pollonium und Novitschok“?

Nasarbajew: „Stimmt, hätt ich bald vergessen. Und da waren noch ein paar Journalisten, die Verkehrsunfällen und Straßenräubern zum Opfer gefallen sind. Hast recht. Ja, man hat es wirklich nicht leicht als Diktator, ständig muss man Entscheidungen treffen“.

(Erdogan: Tut mir leid Alexander, 4 Asse.)

Putin: „Donald sollte das auch so bald wie möglich hinkriegen, das mit der Immunität, denn wenn er nicht wiedergewählt wird, und momentan benimmt er sich mir gegenüber so, dass ich seine Wiederwahl nicht befürworte, dann ziehen ihm die Amerikaner die Haut in Streifen ab“.

Nasarbajew: „Er kann nach Brasilien flüchten dort sitzt ja jetzt ein Seelenverwandter und Pussys gibt es in Brasilien in Hülle und Fülle“. Beide lachen.

Putin: „Dieser Bolsonaro, der ist mindestens so verrückt wie du, Rodrigo. Der will auch alle umbringen, besonders die Indios und die Religion ist ihm auch wichtig. Und!! Er wurde demokratisch gewählt. Was sagt uns das? Die Menschen wollen die Diktatur, die ganze Welt steht auf Diktatoren! Also Freunde, wir sind alle auf dem richtigen Weg“! Lasst uns darauf trinken, Nastrovje“!

Lukaschenko hebt sein Glas, hält dann inne: „Wo ist eigentlich Xi Jinping, der hat sich doch auch angemeldet“.

Victor: „Wo ist Chinese? Chinese ist noch auf Klo“.

Nasarbajew: „Vermutlich sieht er sich auf seinem Handy wieder Überwachungsvideos an“.

Plötzlich werden alle still und nachdenklich.

Nach einer Weile sagt Putin leise: „Totale Überwachung, jedes Gesicht von 1,3 Milliarden Chinesen in einem Computer gespeichert und jeder Furz, den einer lässt, wird registriert. Das ist unglaublich, da kann man nur vor Neid erblassen“.

Trump: „Und wenn ein Furz zu laut ist, wird das Konto gesperrt. Reiseverbot, Arbeitsverbot, erledigt…“

Duderte schlägt mit der Faust auf den Tisch: „Ein Hurensohn, dieser Xi Jinping“.

Alle anderen erstarren und sehen sich erschrocken in alle Richtungen um. Dann legen sie gleichzeitig den Zeigefinger an die Lippen: Pschhhht, sei leise, Rodrigo.

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