Pfeffer war eines der ersten Güter, die zwischen dem Orient und Europa gehandelt wurden. Die Kontrolle über den Handel hatten ursprünglich die Araber, die als Mittelsmänner zwischen Indien und Europa fungierten. Dann entdeckten die Römer das als Monsun bekannte, weitreichende Windsystem des Indischen Ozeans. Unter Ausnutzung des Monsuns gelang es den großen römischen Schiffen, die Rundreise zwischen der ägyptischen Küste und der Küste von Malabar (Südwestküste Indiens) in weniger als einem Jahr zurückzulegen. Der direkte Kontakt mit einem Pfeffer produzierenden Land brachte eine enorme Ausdehnung des Handelsvolumens und vor allem des Gewinnes mit sich. Durch diese Ausdehnung sank aber der Pfefferpreis keineswegs; im Gegenteil wurde noch mehr Pfeffer nachgefragt, da nun die Verwendung des Pfeffers als Gewürzzutat beim Kochen bekannter wurde. Tatsächlich wurde damals die Handelsbilanz der Römer durch die riesigen Pfefferimporte negativ. In der Renaissance spielte der Handel mit Gewürzen ebenfalls eine bedeutende Rolle und führte zum Aufstieg von Städten wie Pisa, Genua und Venedig. Auch die deutsche Hanse mischte ab dem 12. Jahrhundert in diesem Geschäftsbereich ordentlich mit und die damit befassten Kaufleute häuften ungeheure Vermögen an. Man nannte diese reichen Handelsdynastien Pfeffersäcke, auch dann, wenn sie, wie später Jakob Fugger, mit Baumwolle handelten und Banken und Bergwerkte besaßen oder, wie eben dieser Jakob Fugger, das Monopol für Kupfer hatten. Mit seiner Unterstützung für das Haus Habsburg beeinflusste Fugger die europäische Politik. Er finanzierte den Aufstieg Kaiser Maximilians I. sowie maßgeblich die Wahl dessen Enkels, des spanischen Königs Karl zum römisch-deutschen König. Jakob Fugger finanzierte auch die Eheschließungen mit dem Haus der Jagiellonen, die in der Folge die Königreiche Böhmen und Ungarn für das Haus Habsburg sicherten. Soweit so Geschichte. Der Handel hat heute vielfach neue Produkte, aber die Abläufe haben sich nicht geändert. Einkaufen zu Billigstpreisen in Asien / China und verkaufen zu Höchstpreisen in Europa oder Amerika. Ohne Rücksicht darauf, ob in den Herstellungsländern Sklaven die Arbeit machen und die Umwelt zerstört wird. Geht uns nichts an. „Es lebe der Profit“, stand schon auf der Schwelle von Kaufgeschäften in Pompei. Genau wie damals hat das Geld die Politik beeinflusst und die Gesetze wurden genau wie heute, im wesentliche für die Krämer gemacht. Internetz und ebay machen es allerdings heute für jeden möglich, direkt in China beim Erzeuger einzukaufen und wenn man das tut, dann wird bewusst, mit welch unglaublichen Aufschlägen die billige Massenware aus China bei uns verscherbelt wird. Ein simples Beispiel: Kleine Filzscheiben (3 cm) zum Polieren kosten im Baumarkt pro Stück unverschämte Euro 3,50. Hundert Stück in China bestellt kosten ebenfalls €3,50 und das mit Versandkosten. Ein Fahrradhelm kostet in China 39 €. Das gleiche Model beim Händler in Österreich kostet 230 €. Dazu kommt beim Händler im Einkauf noch der Mengenrabatt. Das Selbe gilt für medizinische Instrumente aus Pakistan, Medikamente aus Indien, oder Kleidung aus Indonesien und Schuhe aus Vietnam. Wenn man dann in Europa reist, dann kommt man noch einmal auf was drauf: Dass die österreichischen Pfeffersäcke um bis zu 20% mehr verlangen wie die deutschen oder italienischen Pfeffersäcke. Ist der Handel noch so klein bringt er mehr als Arbeit ein.
Also lassen Sie sich den Pfefferkuchen zu Weihnachten schmecken.
Aus aktuellem Anlass eine kleine historische Korrektur zu einer Aussage unseres Ex – Geschichtsstudenten HC Strache: Weder wurde in Grönland Wein angebaut, wie Strache in Unkenntnis weltweiter Vorgänge behauptet hat, noch in der Sahara Getreide. Das Getreide der Römer stammte aus der Provinz Ägyptos, also aus dem Niltal und aus den Provinzen Mauretania Tingitana, Mauretania Caesarensis, Africa proconsularis und der Cyrenaica. Also jenem schmalen und fruchtbaren Band das sich an der afrikanischen Mittelmeerküste entlang zieht. Die Sahara war vor mehr als 6000 Jahren zwar auch noch einigermaßen grün, aber zur Römerzeit schon lange nicht mehr. Hätte er doch seine Studium fertig gemacht, der Herr Strache, dann würde er nicht so viel Blödsinn verbreiten und uns bliebe viel erspart.