Der Christchurch Attentäter, der 50 Menschen erschossen hat, hat offensichtlich Bekannte in Österreich und Deutschland und für die österreichischen Identitären auch gleich 1500 Euro gespendet. Wie mehrere Medien aufdeckten, gibt es in Österreich und Deutschland ein rechtsextremes Netzwerk von ehemaligen und noch aktiven Soldaten und Polizisten, die in Chatgruppen im Internet über den Tag X fantasieren und bereits Todeslisten unliebsamer Personen angelegt haben. In seinem Manifest schreibt der Attentäter jedenfalls davon, dass es in Europas Armeen hunderttausende nationalistische Soldaten gäbe.
Franco A. der Typ, der im Februar 2017 am Wiener Flughafen eine geladene Pistole versteckte und dann behauptete er hätte sie versehentlich bei sich getragen, ist so ein Teil eines rechtsextremen Netzwerks, das sich auf den Tag X vorbereitet. Der deutsche Soldat war im Februar 2017 zum zweiten Mal binnen weniger Tage nach Wien gereist. Ein paar Tage vor seiner Festnahme hatte er gemeinsam mit Freunden den Ball der Offiziere besucht. Er übernachtete bei seinem Freund Maurice R., der im siebenten Bezirk wohnt.
Zum Umfeld des Franco A. gehören laut Medien auch zwei Mitarbeiter des österreichischen Verteidigungsministeriums. Bekannt ist er auch mit der Familie Gudenus. Ein Foto, zeigt wiederum Maurice R. und Clemens Gudenus, Bruder von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und derzeit FPÖ-Bezirkspolitiker in Wien-Wieden, gemeinsam auf einer Couch sitzend. Clemens Gudenus sagt, dass Maurice R. „nur einer von 2800 Facebook-Freunden“ sei und ich nehme an, dass sich Clemens Gudenus mit allen seinen Facebook- Freunden auf seiner Couch ablichten lässt. Man hat ja sonst nichts zu tun. Und sein Bruder, der Johann Gudenus, hat sicher auch nichts mit solchen ganz Rechten Gesellen zu tun. Er hat sicher schon davon gehört, dass es in Österreich Rechtsextreme gibt aber kennen tut der keinen.
Genau so wenig kennen der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein und Sicherheitsstadtrat Michael Raml ihre Mitbewohner in einer Villa in Urfahr wo ihre Burschenschaft Arminia Czernowitz domiziliert. Dass es sich dabei um die Identitären handelt, die zu den rechtsextremen Kreisen zählen, ist dem Sicherheitsstadtrat bisher verborgen geblieben. Wohlgemerkt, der Bursche ist Sicherheitsstadtrat und er gehört einer schlagenden rechtsnationalen Verbindung an, aber keiner der Bundesbrüder hat geschnallt in welche Schlangengrube sie da mit den Identitären geraten sind, mit denen sie Tür an Tür leben. Auch Heinz Conrads Strache, der FPÖ Alleinunterhalter kennt niemand von denen, mit denen er lachend an einem Tisch sitzt. Dass es sich dabei ebenfalls um Identitäre handelt, ist für ihn etwas vollkommen Neues.
Man muss sich langsam fragen: Haben die FPÖler alle was an den Augen oder sind sie so naiv, dass sie sich immer wieder von den rechtsextremen Identitären reinlegen lassen oder sind sie so naiv, dass sie annehmen die Öffentlichkeit glaubt auch nur ein Wort von den zahlreichen Lügen die sie erzählen?
Das was hier läuft ist offensichtlich und durchschaubar eine Gefahr für unsere Demokratie. Und der Bundeskanzler tut gut daran, wenn er sich bald einmal der Situation, in die er sich mit Pakt mit der FPÖ gebracht hat, bewusst wird, sonst wird er über kurz oder lang gemeinsam mit denen untergehen.
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