Viel Feind, viel Ehr…. oder wenn rechte Recken dichten

Jetzt hat mir die FPÖ tatsächlich zwei ganze Seiten in ihrer Zeitung gewidmet. Obwohl dort viel Wichtigeres stehen könnte. Zum Beispiel hätten sie über den Ibiza-Urlaub von Strache und Gudenus berichten können. Die Leute hören ja gerne was über die Tüchtigen und Fleißigen. Aber gut, die zwei Hochglanzseiten waren sie mir schon lange schuldig. Ich habe über die FPÖ ja auch schon oft geschrieben. Wenn man das aktuelle Aschacher FPÖ Blatt liest, dann hat man ein wenig das Gefühl, da hat es jemandem das Dach abgehoben und oben hat es hineingeregnet, so stürmisch kommt der Bericht daher. Aber insgesamt ist er recht originell und relativ gesehen auf hohem Niveau. Was mich ein wenig irritiert, das muss ich zugeben, ist der Name Wahnfred. Er wird allerdings verständlich, wenn man weiß, wer da schreibt. Ein echt germanischer Name, eine Abwandlung des Namens Wahnfried. Villa Wahnfried, so heißt das Wohnhaus von Richard Wagner in Bayreuth, dort hat Winifred Wagner, die Schwiegertochter Richard Wagners, ihren guten Freund, den Führer Adolf Hitler empfangen, und Richard Wagner hat dort den vierten Teil des Ringes der Nibelungen, die Götterdämmerung, fertiggestellt. An Götterdämmerung und Donauhort habe ich auch denken müssen, als ich das Gedicht von eurem Edelpoeten gelesen habe, dem das mit der Villa Wahnfred sicher nicht zufällig in die Feder geflossen ist. Das Unterbewusste ist halt ein Hund. Wobei ich als gelernter Literaturkritiker schon bewundernd sagen muss, so ein Jahrhundertwerk bringt einer alleine gar nicht zustande. Da waren sicher mehrere runenkundige Koryphäen aus der FPÖ- Stabreimabteilung beteiligt und man fragt sich, ob etwa die FPÖ Braunau nach ihrem durchschlagenden Erfolg mit dem Rattengedicht jetzt Poesiekurse anbietet.
Aber gehen wir zum Inhaltlichen: Davon abgesehen, dass ich mit einem halben Dutzend junger Kollegen gesprochen und versucht habe, sie für Aschach zu gewinnen, ist laut FPÖ Postille der scheidende Gemeindearzt nach 36 Jahren Tätigkeit für die Neubesetzung der Gemeindearztstelle zuständig und nicht die Gemeinde. Das war mir neu, das löst auch bei meinen Kollegen und sicher auch bei der Ärztekammer Verwunderung aus. Was allerdings nicht aus dem FPÖ – Traktat hervorgeht, ist, ob ich auch für die Containeraufstellung zuständig bin. Könntet ihr dazu vielleicht noch ein paar Worte sagen…… ? Wahrheit ist ein Wort, mit dem die FPÖ sehr sorgsam umgehen sollte, und der Vorwurf, ich hätte die Unwahrheit gesagt, bezieht sich wohl auf den Aufstellungsort der Container. Habe ich mich etwa geirrt, kommen die jetzt auf den Kirchenplatz oder bleibt das weiterhin euer Geheimnis? Der Vorwurf, dass ich mit meiner unverschämten Forderung nach adäquaten und sinnvollen Ordinationsräumlichkeiten die Versorgung gefährde, bedarf auch einer Erklärung. Irgendwie lasst ihr die Bevölkerung im Unklaren darüber, warum eine Container besser sein sollte als ein schönes Haus. Zum Beispiel das der ehemaligen Strombauleitung. Und zum Thema Verantwortung noch einmal: Die Gemeinde hatte zwei Jahre Zeit, geeignete Räumlichkeiten zu suchen. In Zeiten wie diesen – in Oberösterreich sind inzwischen 21 Stellen für Allgemeinmediziner unbesetzt- lässt eure Containerlösung erahnen, wie fahrlässig ihr mit dieser Verantwortung umgegangen seid und wie weit ihre alle vorausgedacht habt. Eine Containerlösung von der hier geschwärmt wird – Beispiel Dietach – ist mit enormen Kosten nicht nur für die Ärztin, sondern auch für die Gemeinde verbunden. Kosten, die im wahrsten Sinn des Wortes auf der grünen Wiese bleiben, denn nach Ablauf der Nutzungszeit ist das Containerhaus nicht mehr viel wert. Zudem hat der Dietacher Gemeindearzt diesen Ausweg – einen Container weit ab von den Patienten auf die Wiese zu stellen – aus freien Stücken gewählt, damit er eine Hausapotheke bekommt und nicht, weil kein Platz da war. Ihr vergleicht Äpfel mit Birnen. Und statt nach zwei Jahren Überlegung eine ausgereifte Idee anzubieten, kommt ihr mit einer hanebüchenen Notlösung daher und wollt das auch noch als der Weisheit letzten Schluss verkaufen. Sehr mutig muss ich sagen. Und damit ein etwaiger Misserfolg nicht auf euch sitzen bleibt, möchtet ihr mir die Schuld in die Schuhe schieben. Das ist schon ein wenig gewagt.
Das Einzige, womit ihr recht habt: Meine Frau ist eine Hexe.

Bildquelle:FPÖ Dialog Juli 2019 Seite 2 Die Freiheitlichen Aschach/Donau

https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Sprechstunden-auswaerts-im-Container;art68,2332893

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