Wenn ich einmal Chef wär….

Also wenn ich der Chef wär, also der Chef von der Regierung, also wenn wir eine  Firma wären, die Regierung und ich,  und ich wär der Chef und die Regierung meine Angestellten, ich würd sie alle entlassen. Sofort. „Kurz“, würde ich sagen, „Kurz, Sie brauchen morgen nicht mehr kommen! Ich weiß, Sie tun ja sehr bemüht und hängen alles, was Sie für einen Geistesblitz halten, an die große Glocke. Aber leider blitzt es nicht oft bei Ihnen. Unsere Firma braucht andere Führungskräfte. Ihre Abteilung wird aufgelöst und neu aufgestellt. Es tut mir ja leid für Sie, an und für sich….,  ich mein, was Sie auszeichnet ist Selbstbewusstsein und ein gewisser Killerinstinkt, aber das reicht halt nicht für diese Position. Ihnen fehlt es an Kreativität und Solidarität.  Als wir Sie angestellt haben, waren viele in der Firma voller Hoffnung. Ein junger dynamischer Mann mit zukunftstauglichen  Ideen. Jemand der Visionen für die weitere Entwicklung der Firma hat und eine neue Ära einleitet. Aber was für eine Enttäuschung! Sie sind ja konservativer als der Papst. Sie versuchen mit uralten und vollkommen ungeeigneten Methoden die Probleme der Zeit zu lösen.  Gerade das, was Sie als neue Managementmethoden anpreisen, hat uns in diese Scheiße geritten und Sie glauben, dass mehr davon zu weniger Scheiße führt. Zusammen neue Wege gehen, haben Sie gesagt und:  Es ist Zeit,  und: Klarheit schaffen, das waren Ihre Slogans.  Von “ Zusammen“ hab ich nichts gemerkt und mit „Klarheit schaffen“ haben Sie sicher nicht Ihren Auftritt beim Untersuchungsausschuss gemeint. Jetzt stellt sich heraus, das sind alles leere Phrasen. Die Firma ist am Tiefpunkt und Sie haben nicht die geringste Idee, wie es weitergehen soll. Da hilft auch die Arbeitszeitverlängerung und eine Gehaltserhöhung für die Vorstandsmitglieder nichts. Das sind Managementfehler. Der Fisch stinkt vom Kopf, wie es so schön heißt. Vielleicht können Sie ja wieder bei der Uniqa unterkommen. Die suchen immer Verkäufer für ihre Lebensversicherungen. So a fescher Bursch wie Sie  und Erfahrung im Verkauf haben S‘   ja auch, die nehmen Sie mit Handkuss. Die Klientel für die Lebensversicherungen, das sind genau die Leute die Ihren Schmäh mögen.  Reden können Sie ja gut. Denen können Sie dann das Blaue von Himmel heruntererzählen. Oder bei Ihrem Freund, diesem Immobilientypen, der hat sicher einen Job für sie. Und diesen Reserveleutnant Gustl, den Nehammer, denn können S‘ gleich mitnehmen.  Der braucht aber einen Bürojob, für den Außendienst  taugt der nicht. Der nuschelt so, dass man immer das Gefühl hat, ihm tut was weh und er beißt die Zähn zusammen, das wirkt nicht gerade vertrauensbildend. Ja und Ihr Intimus, der Blümerl, der kann sich auch die Papiere im Personalbüro holen. Das  können S‘ ihm selber sagen, noch sind Sie ja sein Chef. Vielleicht kann er in der Finanzabteilung bei der Uniqa..,…ha, ha, na, na, ha,  ha, ha, das war ein Scherz. Der mit seinen präsenilen Erinnerungslücken, für den sind Millionen und Milliarden ja das Gleiche. Die Commerzialbank in Mattersburg,  wenn’s die noch gäb‘, da würd er hinpassen, die habens auch nicht so genau genommen.  Er soll sich halt beim AMS anmelden, irgendwas werden die schon für ihn haben. Fahrradbote oder so, der schaut eh so zäh aus, den kann ich mir gut mit einer Pizza im Rucksack am Fahrrad vorstellen. Und dann sind da noch ein paar Damen in Ihrer Abteilung. Ich hab mich immer gefragt, warum Sie so viele Sekretärinnen brauchen, weil selbständig können die Ladies gar nix oder täusch ich mich da? Die eine, die für die Security zuständig ist, war die vorher eigentlich bei den Pfadfindern? Die verbreitet den Nimbus einer Wichtelführerin bei den Pfadfindern. Die kann wahrscheinlich beim Pfadfinderlager  ein Zweimannzelt bewachen, wenn es nicht regnet, aber nicht unsere Firma. Aber sehen Sie das jetzt nicht geschlechtsspezifisch, die Herren, die Sie angeheuert und uns als Spezialisten in ihrem Fach verkauft haben, sind ja auch eher nur subversiv. Mehr als dass sie uns Geld kosten, hab ich bis jetzt von denen noch nicht gemerkt.

Was genau  ich Ihnen vorwerfe? Sehn S‘,  das ist auch so ein Problem, Sie hören einfach nicht zu – genauer- Sie hören nur auf gewisse Leute, für die anderen sind sie taub.  Aber wenn Sie wollen, es gibt noch mehr: Da wär einmal die Günstlingswirtschaft. Eine von langer Hand  geplante Günstlingswirtschaft und die vollkommene  Intransparenz bei Finanzprojekten. Wenn nicht einmal die Firmenbesitzer wissen sollen, wer bei uns Milliarden abstaubt, das geht einfach nicht, auch wenn Sie sich auf die Krise berufen. Und die Vorgaben hinsichtlich  der  geplanten Umweltmaßnahmen wurden weder ernstgenommen, geschweige denn ist zu erkennen, dass sie jemals umgesetzt werden. Sie haben nicht begriffen, dass davon unsere Zukunft abhängt. Und in punkto Krisenmanagement sind sie so was von auf der Seife gestanden…….wenn Sie wenigstens die Größe gehabt hätten, die Fachleute ran zu lassen. Na ja, Gott sei Dank gibt es die Wissenschaftler, die ohne großen Remmidemmi einfach arbeiten und die Karre aus dem Dreck ziehen. Also, die richtig arbeiten und nicht nur auf Gott vertrauen. Ja und die Kommunikation, die war katastrophal. Ich hab mir gleich gedacht, dass der ganze Blödsinn mit der message control und den vielen Marketingleuten, die nur für Sie angestellt wurden, nichts bringt. Schade um das viele Geld, das da rausgeschmissen wurde – aber auf Dauer muss man mit den Leuten ehrlich sein und ihnen die Situation ehrlich erklären. Da genügt es nicht, dass man sich am Sonntagabend im blauen Anzug hinstellt und sich wichtig macht und etwas erzählt, was am nächsten Tag schon nicht mehr stimmt. Noch was, unkollegial waren Sie auch – einen Teil Ihrer Mannschaft  haben Sie regelrecht gemobbt. Die werden Ihnen das so schnell nicht vergessen. Also alles Gute und der Sobotka soll für Sie beten……

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