Gar nicht so wenige Österreicher beziehen ihren Selbstwert – zumindest im Winter – aus der Tatsache, dass Österreich summa summarum die beste Schination der Welt ist. Dazu beigetragen hat ohne Zweifel der 1903 in München gegründete Österreichische Schiverband. Dieser Dachverband aller organisierten Schifahrer ist also nicht unwesentlich an der österreichischen Befindlichkeit beteiligt und zusätzlich als einer der wichtigsten Player im Fremdenverkehrsgeschäft für Seilbahnbauer, Schiproduzenten, und Hersteller von Winterausrüstung jeglicher Art von Bedeutung. Darüber hinaus verwaltet er mit eigenen Firmen als Veranstalter von Wintersportevents mit enormen Werbeeinnahmen ein Millionenvermögen.
Wenn man bei Wikipedia nach dem österreichischen Schiverband fragt, kommt ganz oben folgende Antwort: In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen: Geschichte extrem lückenhaft: die ersten 50 Jahre fehlen völlig, Missbrauchsskandal ebenso, Doping wird komplett verschwiegen. Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.
Zu Peter Schröcksnadel, dem scheidenden Präsidenten des Österreichischen Schiverbandes gibt es natürlich auch einen ergiebigen Eintrag bei Wikipedia. Dort steht unter anderem: „Schröcksnadel ist seit nahezu 30 Jahren Präsident des ÖSV. In Zeitungsartikeln wird er als „Ski-Patriarch“, „Ski-Napoleon“, „Alpenkönig“, oder „Imperator“ bezeichnet. Laut der deutschen Wochenzeitung „Der Spiegel“ handle es sich um ein „Imperium, entstanden durch Netzwerke, Verstrickungen, Spezlwirtschaft.“ Charakteristisch seine saloppen Aussagen zu Missbrauch und Doping: „A Pantscherl is kein Übergriff“, und „„Austria is a too small country to make good doping. Letztlich wurden unter seiner Ägide enorme Gebiete der Alpen zubetoniert und für die wirtschaftlichen Ausbeutung erschlossen.
Und im Profil ( profil.at Stand: 21.05.2015, 09:51) steht über Peter Schröcksnadel: Unter dessen Ägide entwickelte sich der ÖSV zum einflussreichsten Sportverband des Landes und zu einem der mächtigsten Vereine überhaupt mit besten Verbindungen zu Politik, Wirtschaft und Medien. So laut Schröcksnadel um öffentliche Gelder wirbt, so leise wird man im ÖSV, wenn es um die Transparenz der Finanzen (geschätztes Jahresbudget: 40 Millionen Euro) geht. Abrechnung von Förderungen werden wie ein Amtsgeheimnis gehütet…..
Jetzt gab es eine zähe Diskussion darüber, wer den Schiverband und dessen lukrative Firmen in Zukunft leiten soll. Renate Götschl wurde von Schröcksnadel favorisiert. Böse Zungen behaupten, dass Schröcksnadels Absicht dahinter gewesen wäre, seinen Einfluss über Götschl weiter geltend zu machen. Der Ex Schirennläufer Michael Walchhofer, der bereits seit 2013 Vizepräsident des ÖSV ist, wurde von Schröcksnadel mit dem Argument, er stünde der ÖVP zu nahe, abgelehnt. (Für die ÖVP vertrat Walchhofer den Bereich Sport in einer der Untergruppen der Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ zur Regierungsbildung nach der Nationalratswahl 2017. )
Der neue ÖSV Präsident ist aber jetzt zur Überraschung aller ein ÖVP Nationalrat. Der Vorschlag kam vom Niederösterreichischen Schiverband. Dessen Präsident ist zufällig der ÖVP Bürgermeister von Lilienfeld Wolfgang Labenbacher und der Vizepräsident Josef Miedl ebenfalls ein ÖVP-Gemeinderat in Berndorf. Der neue ÖSV-Präsident und ÖVP Nationalrat heißt Karl Schmidhofer aus der Steiermark. Sein Autokennzeichen ist: MU-Kurz 1. Sollen wir uns da was denken? Hat damit die ÖVP einen der größten Sportvereine Österreichs mit mehr als 140 000 Mitgliedern, und einem enormen Einfluss auf einen der wichtigsten Bereiche der österreichischen Wirtschaft und die Freizeitbeschäftigung der Österreicher übernommen? Was sind die Pläne dahinter? Wie hieß das damals als alle Sportverbände unter politische Kontrolle kamen? Reichsbund für Leibesübungen……….
Österreichischer Skiverband – Wikipedia
Der unheimliche Einfluss des ÖSV und seines Präsidenten auf die Politik | profil.at
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