Dass George Busch dumm ist, haben eigentlich alle gewusst. Dass sein Krieg gegen den Terror noch dümmer war, auch. Dass der Irakkrieg in erster Linie dazu gedient hat, amerikanische Rohstoffinteressen abzusichern und die Ölreserven des Irak an sich zu bringen, ist den meisten bald einmal gedämmert. Zumindest als klar wurde, dass alle Kriegsgründe wie Massenvernichtungswaffen, Uran aus dem Niger zum Bau einer irakischen Atombombe etc. schlichtweg Lügen waren, die den Einmarsch rechtfertigen sollten. Aber schon vorher, genau am 7. Oktober 2001, unmittelbar nach den Terroranschlägen des 11. September, bei denen mehr als 3.000 Menschen starben, begann der Afghanistan-Krieg. Der Auslöser: Die islamistische Taliban-Regierung Afghanistans unterstützte die für die Anschläge verantwortliche Terrorgruppe al-Qaida. Man wollte des Anführers Osama bin Laden habhaft werden und der arabischen Welt zeigen, wem sie sich zu fügen hatte. Ironischerweise wurde Osama bin Laden erst Jahre später in Pakistan – also auf dem Gebiet eines amerikanischen Verbündeten – aufgestöbert und umgebracht. Dazwischen liegen 20 Jahre Mord und Totschlag und jetzt zeigt sich, dass der amerikanische Verbündete, der eine korrupte Regierung eingesetzt und geduldet hat, einfach einpackt, als wäre nichts gewesen. Die Hoffnungen von Millionen Menschen, vor allem von Frauen und Kindern sind Staub. Außer, dass tausende Menschen getötet und das Land verwüstet wurde, bleibt nichts von der glorreichen Intervention. Nur eine Unmenge modernster Waffen, mit der die afghanische Armee gerüstet wurde und die jetzt den Koranschülern in die Hände fallen. Ein Milliardengrab. Man stelle sich vor, die Amerikaner hätten vor 20 Jahren den Weitblick gehabt, all das viele Geld in die Entwicklung zukunftsträchtiger Energieversorgungssysteme zu stecken, statt in die Eroberung und Bewachung von Ölfeldern, die uns bald nichts mehr nützen. Aber Weitblick haben vielleicht Philosophen, auf keinen Fall jene aalglatten Politiker, die für nichts anderes stehen, als für ihr eigenes Fortkommen zu sorgen und für die Eliten der westlichen Welt die Drecksarbeit zu machen.