Arbeitslos

In einem der reichsten Länder der Welt, in dem  Milliardäre keine Steuern zahlen, aber von korrupten Politikern Millionenbeträge zugeschanzt bekommen und sich dann umgehend Dividenden auszahlen, die ein normaler Arbeiter in seinem ganzen Leben nicht verdienen kann, werden Arbeitslose, die unter Umständen jahrelang Steuern gezahlt haben, als arbeitsscheue Sozialschmarotzer  hingestellt, weil sie es ablehnen, einen miserabel bezahlten Job anzunehmen. Statt über die Kürzung des Arbeitslosengeldes, das für viele Familien jetzt schon nicht zum Leben reicht und das Verbot von Zuverdienst zu diskutieren, sollte man über Mindestlöhne reden, mit denen Menschen eine Perspektive haben und ein anständiges Leben führen können. Derzeit geschieht aber genau das Gegenteil, Menschen sollen gezwungen werden, auch miserabelste Löhne zu akzeptieren, weil man sie sonst einfach verhungern lässt.

 Sebastian Kurz sorgte im Wahlkampf 2017 mit der Aussage, man solle sich gegen Altersar­mut doch Eigentumswohnungen kaufen, für Verwunderung. Das war im Prinzip genauso originell wie jene Aussage der Marie Antoinette: Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen, mit dem Unterschied, dass  Marie Antoinette das nie wirklich gesagt hat, während Kurz es ernst meint.  Für den Großteil der Jungen ist das bei der derzeitigen Gehaltsstruktur unmöglich. Wenn man sich in Salzburg eine Eigentumswohnung kaufen will, muss man derzeit 80 Jahre arbeiten und sparen. Die jetzige Diskussion ums Arbeitslosengeld wurde von Johannes Kopf, dem Vorstand des Arbeitsmarktservices eröffnet und der Arbeitsminister Martin Kocher hat das Thema sofort aufgegriffen. So viele Arbeitslose, die nicht arbeiten wollen, obwohl es so viele hochdotierte Arbeitsplätze gibt und die Wirtschaft händeringend nach Personal sucht, will man uns weismachen. Ähnlich wie Hartz IV in Deutschland will man aber jetzt wohl damit einer  Gesetzgebung den Weg ebnen, die  es der Wirtschaft ermöglicht, ein Heer von billigen Arbeitskräfte zu rekrutieren und bei Bedarf rasch wieder zu entlassen. Das Ganze wird dann auch noch mit einer unglaublichen Chuzpe als soziale Notwendigkeit verkauft und ist mit ziemlicher Sicherheit von langer Hand geplant. Österreich quo vadis…

80 Jahre – Ein Leben lang sparen für eine Wohnung | krone.at

Arbeitslose: AMS-Chef Kopf für Ende von Nebenjobs – news.ORF.at

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