Denken am Abgrund

Es geht noch schlimmer. Kaum würde man es für möglich halten, aber auf der nach unten offenen FPÖ Skala ist ein neuer rekordverdächtiger Tiefpunkt erreicht. Der Mann heißt bezeichnenderweise Waldhäusl. Der Mann mit dem Stacheldraht. Eine Schülerin mit Migrationshintergrund sagt bei der Sendung Pro und Contra des Senders Puls 4  vollkommen unbefangen zu Gottfried Waldhäusl gewandt, dass sie und viele ihrer Mitschüler nicht hier wären, wenn seine Asylpolitik umgesetzt würde. Seine Antwort: Wenn das schon früher geschehen wäre, dann wäre Wien noch Wien. Davon abgesehen, dass Wien seit eh und je, wie jede Großstadt in Europa, eine multinationale Stadt ist und schon zur Kaiserzeit ein Völkergemisch beherbergte, ist Wien eben genau darum Wien, weil die unterschiedlichsten Kulturen aufeinandertreffen und sich gegenseitig befruchten.

Ob man hier von einem Gipfelpunkt der Dämlichkeit oder der Niedertracht oder rassistischen Denkens  sprechen soll, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall ermöglicht uns diese Aussage einen Blick  auf die geistige Verfassung dieses Menschen. Ein Mensch mit derartigem Gedankengut hat in einem politischen Amt nichts zu suchen. Es macht einen sprachlos. Das Einzige was mir einfällt, ist zu spekulieren und sein „wenn schon früher“ zu konterkarieren: Was wäre wenn er schon früher geboren wäre? Wäre er dann ein  Nazi gewesen, ein Freiwilliger bei der SS?

Und weil der Begriff in ähnlichen Zusammenhängen manchmal gebraucht wird – was ist eigentlich ein Keller-Nazi? Kann mir das bitte jemand erklären…

By the way…https://www.profil.at/investigativ/moskau-mails-die-fpoe-im-netz-der-kreml-propaganda/402315584