Es brennt…

Oberösterreich ist im Bundesländervergleich Spitzenreiter bei rechtsextremen Straftaten. 1053 Taten mit einschlägigem Hintergrund wurden in ganz Österreich im Jahr 2021 verzeichnet. Oberösterreich ist mit 224 Taten rassistischer, antisemitischer oder islamophober Natur Spitzenreiter im Bundesländervergleich. Das ist vermutlich deutlich mehr als die illegalen Nazis vor dem Anschluss Österreichs an das „Großdeutsche Reich“ in ihrer besten Zeit zusammengebracht haben Aber wir haben eh keine illegalen Nazis, bei uns sind sie schon lange wieder legal.  

In den Abendstunden des 4. März 2023 ereignete sich bei dem in Bau befindlichen Flüchtlingsquartier in der Lunzerstraße in Linz ein Brand, bei dem die Polizei von Brandstiftung ausgeht. Ähnlich wie 2016 in Altenfelden, als dort das bereits fertiggestellte Asylheim in Brand gesteckt und zerstört wurde, wird man auch in Linz die Täter nie fassen.  Wir wissen aber, wer die Anstifter sind. Die Anstifter sitzen in den politischen Spitzenpositionen des Landes. Bewusst oder unbewusst  wird die Diskussion über die Migration als eine Art Dauerbeschallung mit negativer Konnotation geführt, um von allem anderen abzulenken. In Zeiten, in denen sich viele Familien die Mieten nicht mehr leisten können, kann man auf diese Weise die Wut über die soziale Entwicklung kanalisieren und von den wirklich Schuldigen weglenken. Tatsache ist, dass in den letzten Jahren,  in denen der Staat von einer Unternehmerpartei geführt wurde, die Vermögen der Reichen enorm zugenommen haben. Inzwischen besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung soviel wie 50% aller anderen Staatsbürger zusammen. Diese Schere geht immer weiter auseinander und man kann sich ausrechnen, dass Leute, die trotz Arbeit immer ärmer werden, ein Potential für Demagogen jeglicher Couleur darstellen. Bis die Leute begreifen, dass nicht Mustafa und Yasim ihre Gegner sind, sondern Julius und Didi, dauert es halt eine Weile. Dann kann der Konflikt aber umso dramatischer enden. Der Staat wurde nie von den Armen und den Sozialhilfeempfängern bestohlen – die haben dazu weder das Potential noch die Gelegenheit –  sondern immer von den Reichen mit Hilfe von korrupten Politikern. Wenn der Linzer SPÖ-Bürgermeister statt gegen die rechte Hetze aufzutreten das Ganze auch noch auf die vollkommen falsche Ebene bringt und verharmlost, indem er sagt, er wäre ja von Anfang an gegen dieses Flüchtlingsheim gewesen – und dadurch dem Abfackeln des Gebäudes noch eine gewisse Legitimation verschafft – dann weiß man, es kann  nur noch schlimmer werden.

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