GAK

Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die letzten Dampflokomotiven ausgemustert. Eine Ära ging zu ende. Der Benzin- und der Dieselmotor traten – vor allem im Individualverkehr – ihren Siegeszug an und waren natürlich auch eine enorme Konkurrenz für die Eisenbahn. Ein unglaublicher Boom setzte ein und der wurde von fossilen Brennstoffen angetrieben. Kohle und Erdöl. Jetzt erleben wir gerade, wie die Ära der Verbrennungsmotoren zwangsweise ihrem Ende entgegen stottert. Elektromobilität ist das neue Suchtgift, das die unbändige Dauererregung der westlichen Welt aufrecht erhalten soll. Bedenkenlos wird übernommen, was Industrie und industriehörige Politik uns weismachen wollen: Es geht so weiter wie bisher, aber elektrisch! Niemand muss auf irgendwas verzichten, zumindest nicht in Europa und Amerika und den fortschrittlichen asiatischen Staaten, die unser wahnwitziges Zivilisationsschema übernommen haben. Wir müssen nur ein paar Stellschrauben neu justieren, hitzeresistente Pflanzen anbauen, den Kühen das Furzen abgewöhnen und so viel elektrischen Strom produzieren, dass sich das alles wieder ausgeht.  Tatsache ist, dass keiner den Lauf der Ereignisse bis zum Ende durchdacht hat und die wenigen Wissenschaftler, die das tun, dringen mit ihren Prognosen nicht wirklich durch, bzw. werden sogar diffamiert und niedergeschrien. Eine Welt, die von Halb- oder Volltrotteln wie Bolsonaro, Trump oder Putin dominiert wird, steuert auf die GAK zu (größte anzunehmende Katastrophe) und die Bevölkerung döst, von der Unterhaltungsindustrie ruhig gestellt, vor sich hin und träumt mehr denn je vom Sommerurlaub am Meer, während bereits 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Dürre sind. Dass wir seit zwanzig Jahren keinen richtigen Winter mehr hatten, wissen die Jüngeren unter uns nicht, weil sie Winter mit 30 Grad minus nie erlebt haben und 51 Grad im Schatten in Pakistan tut uns auch noch nicht weh. Heuer wird es erstmals in Europa so richtig interessant, mit bis zu 45 Grad am kommenden Wochenende in Spanien und Portugal.   Italien leidet unter der schlimmsten Trockenheit seit 70 Jahren. Seit mehr als 100 Tagen gab es im Norden des Landes keine relevanten Niederschläge mehr. Der Wasserstand im Fluss Po, dem größten des Landes, fiel auf ein historisches Tief. Die Wasserknappheit gefährdet nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, sondern auch die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Das wird auch bei uns nicht mehr lange auf sich warten lassen. Waldbrände, die im Süden Europas im Sommer schon zur Tagesordnung gehören, werden wir auch in Österreich bald jedes Jahr erleben. Dafür wird kriegsbedingt Gas aus Russland knapp. Kein Problem, schicken wir halt mit unglaublichem Energieaufwand verflüssigtes Fraking-Gas aus Amerika mit Tankschiffen auf den Weg nach Europa, damit dort die Flammen in den Kraftwerken nicht ausgehen. Die Welt ist blind für die Folgen. Bei all den Flammen geht niemandem ein Licht auf.

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